Tipps vom local – Part 1: Radtour durchs Schmeiental (Ad.)
- Advertorial - | Autor: Hans-Martin Haller
Die Schmiecha, sie entspringt in der „Geifitze“, einem seltenen Feuchtgebiet auf der Alb, Wenn sie die alten, württembergischen Stammlande verlässt, ins katholische Hohenzollern weiterfliest, wird sie „Schmeie“ genannt. Einst war sie einer der schmutzigsten Bäche im Lande. Schaumberge und abwechselnd Farben aus den ungeklärten Abwässern der Albstädter Textilindustrie verhinderten, dass sich in dem idyllischen Tal eine touristische Perspektive entwickelte. Die Ausrüstungsbetriebe sind passé und die Abwässer aus Albstadt werden dreistufig auf Trinkwasserqualität geklärt. Das einst Undenkbare ist möglich geworden: planschen und baden in der Schmeie.
Im Zeitalter von Apps, detaillierten Road Books und gut ausgeschilderten Wegen soll auf eine exakte Streckenbeschreibung verzichtet werden. Mein Ziel als Alter Radler ist nur, einen Impuls zu setzen, eine bis dahin vielleicht unbekannte Tour anzugehen.
Doch der Reihe nach. Wir starten in Albstadt-Ebingen und nehmen den Weg östlich entlang der Bahnlinie durch die Oststadt und die alte Landstraße nach Straßberg. An der Ampel überqueren wir die B 463 und radeln auf dem ausgeschilderten Radweg durch Straßberg nach Kaiseringen. Dort angekommen erfolgt ein kurzer, steiler Anstieg. Die offizielle Ausschilderung führt durch das Frohnstettener Gewerbegebiet und anschließend durch ein Waldgebiet nach Storzingen. Als Alternative bietet sich ein nicht ausgeschilderter, aber landschaftlicher reizvoller Weg über die Schmeienhöfe an: In der ersten Rechtskurve nach Kaiseringen beim Damhirschgehege links hinab zu den Schmeienhöfen. Nach den Schmeienhöfen folgt ein leichter Anstieg und dann bitte den ersten Weg, welcher links abbiegt, nehmen. Auf jeden Fall immer rechts der Schmiecha bleiben.
Grill- und Rastplätze mit Planschmöglichkeiten säumen den Weg ab Storzingen über Ober- und Unterschmeien bis ins Donautal. Oberschmeien bietet mit dem Landgasthaus Adler übrigens auch eine tolleEinkehrmöglichkeit.
Von Storzingen bis Inzigkofen verläuft der Weg stets entlang der Schmeie. An der Einmündung der Schmeie in die Donau gilt es, sich zu entscheiden. Auf dem Donautalradweg weiter durchs romantische Donautal über das ehemalige Kloster Inzigkofen (www.vhs-inzigkofen.de) bis Sigmaringen und mit dem Zug zurück nach Ebingen. Selbstredend ist das Schloss Sigmaringen einen Besuch wert.
Alternativ für Ehrgeizige bietet sich an, den Donautalradweg donauaufwärts bis Gutenstein zu nehmen, an der Straßenkreuzung rechts hinauf nach Nusplingen über Stetten a.k.M. - Straßberg zurück zum Ausgangspunkt. Auch hier verläuft die Strecke auf Radwegen und Nebensträßchen.
Eine Radtour mit leichter Orientierung, da sie talläufig und fast stets auf ausgeschilderten Radwegen verläuft, von einigen Anstiegen abgesehen, stets fallend. Nur von Oberschmeien bis Inzigkofen muss auf eine wenig befahrene Landstraße ausgewichen werden. Trotzdem: Die gesamte Route ist extrem familien- und kinderfreundlich, sie verläuft auf breiten Forstwegen, geteerten Radwegen oder einsamer Landstraße. Reizvoll ist die Strecke durchs Schmeiental , da sie durch nahezu unberührte Natur in einem der ganz wenigen, verkehrsfreien bzw verkehrsarmen Täler der Alb verläuft.
Viel Freude beim „Nachradeln“.